Du interessierst dich für unsere Wollprodukte und möchtest noch mehr über Wolle erfahren?
Wolle unterscheidet sich von pflanzlichen Fasern wie Baumwolle oder Hanf. Die Wollfaser besteht wie alle tierischen Faserstoffe größtenteils aus Eiweiß, genauer gesagt Keratin. Bei pflanzlichen Fasern ist es Cellulose. Deswegen ist die gesamte Struktur grundlegend anders als bei den anderen Stoffen.
Die Wollfaser besteht aus drei Schichten, die wiederum in sich in mehrere Bestandteile aufgeteilt sind. Für uns ist die Außenschicht am wichtigsten: Die Schuppenschicht. Diese hat wiederum eine Außenmembran mit einer wunderbaren Eigenschaft: Sie weist Wasser in Tropfenform ab und lässt Wasserdampf ins Innere eindringen. Die Schuppenschicht selbst ist dafür verantwortlich, dass Wolle verfilzt, wenn man sie zu stark reibt oder Temperaturschwankungen aussetzt. Dann verhaken sich die Schuppen miteinander. Die darunter liegende Spindelzellschicht ist sehr komplex und für die vielen Eigenschaften verantwortlich: Saugfähigkeit, Dehnbarkeit, Kräuselung, Lufteinschluss … Im Innersten ist die Markschicht. Dort wird Feuchtigkeit und Geruch gespeichert. Im absoluten Kern sind die komplexen Keratinmoleküle enthalten.
In all diesen Schichten laufen komplizierte chemische Vorgänge ab, wenn Wolle mit Schweiß, Gerüche, Urin etc. in Berührung kommt.
Eine ganz tolle Detailansicht einer Wollfaser findest du hier.
Kerneigenschaften von Wolle
Wolle kann ca. 30% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen. Dabei gelangt nur Wasserdampf ins Innere, welcher bei trockener Umgebung langsam wieder nach außen verdunsten kann. Wolle ist also atmungsaktiv.
Die chemische Struktur der Wollfaser erlaubt es, Gerüche zu binden, die durch Lüften oder Waschen wieder abgegeben werden [1][2].
Schmutz gelangt durch die Außenschicht erst gar nicht in die Faser, weshalb du eingetrockneten Schmutz ganz einfach ausbürsten oder abschütteln kannst.
Die Wollfaser selbst ist superelastisch. Auch deshalb bleibt Schmutz nicht so gut haften. Diese Eigenschaft kann durch die Verarbeitung noch verstärkt werden. Deswegen sind Strickwaren besonders dehnbar. Sie passen sich jeder Körperform an. Gewalkte Stoffe sind entsprechend weniger elastisch, halten aber dafür wärmer.
Wolle ermöglicht nämlich durch die starke Kräuselung der Faser einen hohen Lufteinschluss. Das heißt, sie kann Wärme gut speichern. Diese Eigenschaft wird durch Filzen oder Walken begünstigt. Wolle kann aber auch gut überschüssige Körperwärme und Schweiß ableiten, weshalb sie sich auch bei Hitze kühl anfühlt.
Und Wolle ist vollständig biologisch abbaubar und gehört zu den am meisten recycleten Fasern überhaupt [3].
Quellen
[2] McQueen, Rachell H. / Laing, Raechel M. / Brooks, Heather J.L. / Niven, Brian E. Odor intensity in apparel fabrics and the link with bacterial populations. In: Textile Research Journal, Vol. 77(7): 449-456.
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